Schloss Gröbitz
Am Rande des schönen Saale-Unstrut-Gebiets liegt das Dorf Gröbitz. Das Herz des Dorfes, das weniger als 500 Einwohner zählt, wird von der Kirche und dem Schloss gebildet – das eigentlich kein Schloss ist, sondern ein „Herrenhaus des Ritterguts“ oder Gutshaus. Für die Einwohner von Gröbitz ist es jedoch das Schloss.
Das Schloss wurde 1512 von Rudolph von Bünau erbaut. Aus dieser Zeit stammt unter anderem der markante runde Treppenturm. Im Barockzeitalter (1721) wurde das Gebäude größtenteils von der Familie Berlepsch umgebaut. Die heutige Fassade mit den hohen, symmetrischen Fenstern und den Räumen im ersten Stock stammt aus dieser Epoche. Im Laufe der Jahrhunderte lebten 13 Adelsfamilien in dem Gebäude. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss verstaatlicht. Zunächst diente es als Unterkunft für 52 deutsche Flüchtlinge aus Schlesien. Später, in der DDR-Zeit, wurde es für verschiedene Gemeindefunktionen genutzt: Rathaus, Kindergarten, Freiwillige Feuerwehr, Arztpraxis, Jugendclub, Bibliothek und mehr. Diese vielseitige Nutzung hat ihre Spuren hinterlassen. Im Laufe der Jahre wurde viel am Gebäude verändert, doch glücklicherweise sind viele authentische Elemente erhalten geblieben, wie beispielsweise die stattliche Halle im ersten Stock mit dem Eichenholzboden und den hohen, imposanten Türen.
Bed & Breakfast
Im Sommer 2012 waren wir – Katja, Arnoud und unsere Kinder Linde und Mila – zum ersten Mal in dieser Region im Urlaub. Wir waren beeindruckt von der Fülle an Kultur und den freundlichen und gastfreundlichen Menschen. Die Täler der Flüsse Saale und Unstrut sind wunderschön, geprägt von weitläufigem Weinbau, verschiedenen größeren und kleineren Städten und Dörfern sowie zahlreichen Burgen, Schlössern, Klöstern und Ruinen. Während dieses Urlaubs haben wir zum ersten Mal das Schloss besucht, das damals leer stand und zum Verkauf angeboten wurde.
Beim Erkunden der leeren Räume nahmen die vagen Ideen, die wir von Ferienwohnungen hatten, die wir im Sommer vermieten wollten, immer konkretere Formen an. Das Gebäude bietet dafür viele Möglichkeiten. Im Erdgeschoss stellen wir uns eine gemeinsame Halle und einen Speisesaal vor. Außerdem eine private Wohnung, ein Gästezimmer und vielleicht später einen Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool. Im großen, schattigen Garten gibt es bereits eine Terrasse, auf der wir uns einen kleinen Pool vorstellen. Vor dem Gebäude liegt ein kleiner kommunaler Spielplatz – ideal für Kinder.
Die erste Etage des Schlosses erreicht man über den monumentalen Treppenturm. Dort betritt man eine große Gemeinschaftshalle. Die umliegenden Räume können leicht in vier geräumige Ferienwohnungen für vier bis sechs Personen aufgeteilt werden. Im zweiten Stock gibt es Platz für weitere vier Apartments.
Umbau
Mehr als 10 Jahre später, im Jahr 2023, ist der Umbau nun so gut wie abgeschlossen. Alle Gemeinschaftsräume und die Apartments im ersten Stock sind vollständig fertiggestellt und bereit zur Vermietung! Die Pläne wurden im Laufe der Zeit etwas angepasst: Auf der zweiten Etage ist bisher nichts passiert, und das wird vorerst auch so bleiben.
Das gesamte Projekt hat natürlich viel mehr Zeit, Geld und Energie gekostet, als ich ursprünglich erwartet hatte. Wir mussten viele Hürden überwinden – mit Genehmigungen, Denkmalschutz, Brandschutz und vielem mehr. Aber am Ende haben wir es geschafft, und es gibt viel Zufriedenheit, das Ergebnis so zu sehen, wie es jetzt ist.