2013: Erstes Apartment
Unsere erste Priorität war es, eine Wohnung für uns herzurichten, damit wir dort angenehm wohnen konnten. Diese Wohnung sollte sich im Erdgeschoss, im ehemaligen Jugendclub, befinden. Auf den ersten Blick sah dieser Raum, der größtenteils grün gestrichen war, recht ordentlich aus – mit viel Vertäfelung, um die Feuchtigkeit zu verbergen, und einem Linoleumboden – so wie es in Ostdeutschland üblich ist. Doch nachdem wir den Raum entkernt hatten, stellte sich heraus, dass er sich in einem viel schlechteren Zustand befand als gedacht – das sollten wir später noch öfter erleben... Hinter der Vertäfelung, wo die Feuchtigkeit jahrelang eingeschlossen war, fiel der Putz einfach von den Wänden.
Letztendlich haben wir zunächst alle „weichen“ Materialien (Holz, Teppichboden, Tapeten) entfernt. Die gesamte Rohrinstallation wurde erneuert, die Tür zum Schlafzimmer wurde in den Flur versetzt, dann wurden alle Wände (mit Hilfe unseres Nachbarn) neu verputzt, und im Wohnzimmer wurde ein Schieferboden verlegt. Und natürlich haben wir ein Badezimmer gebaut. Die Bilder sprechen für sich.
Während dieses ersten Jahres voller Renovierungsarbeiten habe ich mich sofort in der Welt des Kalks zurechtgefunden. Moderne Baumaterialien basieren auf Zement oder Gips, aber in Gebäuden wie diesem, in denen Feuchtigkeit ein ständiges Thema ist, sollte man sie nicht verwenden. Sie schließen die Feuchtigkeit ein oder halten sie zu lange fest, was zu vielen Problemen führt und eine sehr unangenehme Atmosphäre schafft. Kalkbasierte Produkte regulieren die Feuchtigkeit viel besser.
Auch die Welt des Denkmalschutzes hat inzwischen kaum noch Geheimnisse für mich. Viele Menschen haben Angst vor dem Denkmalschutz, aber meiner Erfahrung nach kann man gut mit den Behörden reden – vor allem, wenn sie merken, dass man das Beste für das Gebäude will und nicht nur eine schnelle Renovierung anstrebt.